20. September 2022

Neue digitale Plattform schliesst Lücke in der Erd­be­ben­vor­sor­ge

Im Rahmen der Erdbebenvorsorge Schweiz hat die vor einem Jahr gegründete Schadenorganisation Erdbeben (SOE) den Auftrag, nach einem Erdbeben möglichst rasch alle Schäden aufzunehmen. Das bedingt anspruchsvolle Systeme. Mit Swiss Re wurde der geeignete Partner für die Entwicklung der IT-Infrastruktur gefunden. Die vom Rückversicherer zu entwickelnde und zu betreibende Plattform stellt den Schadenexperten alle Gebäude- und Ereignisinformationen zentral und auf einer mobilen Applikation zur Verfügung.

Nach einem Erdbeben und den unmittelbar einzuleitenden Rettungsmassnahmen gilt es, keine Zeit zu verlieren. Um einen Wiederaufbau rasch anzugehen, benötigen die Schadenexpertinnen und Schadenexperten umfassende Informationen etwa zum Alter oder zur Nutzung von beschädigten Gebäuden. Diese erlauben es, den Zustand der betroffenen Gebäude zu beurteilen und eine Schadenschätzung vorzunehmen. Dazu benötigt die vor einem Jahr gegründete Schadenorganisation Erdbeben eine geeignete IT-Anwendung. Das von der SOE und von Swiss Re zu entwickelnde System besteht aus einer Plattform, welche die im Katastrophenfall erforderlichen Gebäude- und Ereignisinformationen zur Verfügung stellt. Eine mobile Applikation unterstützt die Expertinnen und Experten zusätzlich vor Ort. Damit lassen sich alle wichtigen Informationen für die Berechnung der Reparatur- und Wiederaufbaukosten ableiten. Erst mit diesen Informationen kann der Wiederaufbau rasch an die Hand genommen werden. Die SOE verbessert damit das Vorbereitungsdispositiv auf ein Erdbeben massgeblich.

Umso erfreulicher ist es, dass sich mittlerweile Versicherer und Kantone sowie das FürstentumLiechtenstein für eine direkte Zusammenarbeit mit der SOE entschieden haben. Sie unterstützen damit die Schaffung einer schweizweit funktionierenden Schadenorganisation. Gemeinsam mit dem Umsetzungspartner Swiss Re wird eine betriebliche Grundlage geschaffen. Diese unterstützt im Fall eines Erdbebens das Bereitstellen der personellen sowie technischen Ressourcen.

Schadenorganisation Erdbeben

Die SOE entstammt einem Public-Private-Partnership-Projekt. Sie wird getragen und finanziert durch die Kantone, das Fürstentum Liechtenstein, die Kantonalen Gebäudeversicherungen und die Privatversicherer. Fachstellen des Bundes wie der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und das Bundesamt für Umwelt unterstützen die SOE ebenfalls und stellen eine Koordination mit den Massnahmen des Bundes zur Erdbebenvorsorge sicher. Die Organisation soll massgebend dazu beitragen, die Gesellschaft widerstandsfähiger zu machen.